Eigentlich war an diesem Tag ein Badeausflug geplant gewesen, aber der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte einen wolkenverhangenen Himmel. Also nutze ich diesen wanderfreundlichen Julitag dafür, um auf der Jauerling-Runde weiterzumarschieren. Etappe 2 von Aggsbach Markt bis Maria Laach war an der Reihe.

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Überblick

  • Start in Aggsbach Markt
  • gelbe Wegweiser oder gelbe Jauerling-Markierung
  • ca. 7 km
  • immer leicht bergauf
  • Einkehrmöglichkeit im Ziel in Maria Laach

Es war schon später Vormittag, als ich von Aggsbach Markt wegging. Normalerweise vermeide ich es so spät zu starten, aber das Wetter erlaubte es: Dicke Wolken stellten sich vor die Sonne und es hatte angenehme 23 Grad. Abgesehen davon war ich gerade mal 700 Meter unterwegs, als der Wegweiser mich auch schon in einen Waldabschnitt führte. Davor blickte ich aber kurz zurück. Leicht bergauf war es bis hierher gewesen und nun schaute ich hinab auf die Donau. Kurz durchschnaufen, den schönen Anblick einsaugen und weiter.

Die nächsten 2 Kilometer wanderte ich durch den Wald und war fasziniert von mächtigen Bäumen, die sich am Wegesrand scheinbar bis in den Himmel streckten. Wie klein man sich da plötzlich vorkommt.

Nach gut einer halben Stunde Marsch gelangte ich zu einer Waldlichtung und sah ein endloses Getreidefeld vor mir, das sich im Sommerwind hin und her wiegte. Unweigerlich hatte ich sofort das Lied „Ein Bett im Kornfeld“ im Ohr….. und leider wurde ich diesen Ohrwurm nicht mehr so schnell los, weil noch mehr solche Felder meinen Weg kreuzten.

Ein Hinweisschild verriet mir, dass ich in Seeb angekommen war. So weit so gut. Aber wie sollte ich weitergehen? Wegweiser oder Markierung fehlten an dieser Wegkreuzung. (Das habe ich im Nachhinein gemeldet und es wird dort noch ein Wegweiser angebracht.) Ich hatte drei Möglichkeiten: links, geradeaus oder rechts. Hm – ich entschied mich für die goldene Mitte und schritt leicht bergab weiter. Ein paar Meter weiter sah ich dann schon, dass ich richtig unterwegs war.

Halbzeit

Knapp 3,5 Kilometer zeigte mir meine Tracking-App an, als ich an Christbaumkulturen vorbei wanderte. Ja, dafür ist der Jauerling auch bekannt – für die Weihnachtsbäume. Nach einem herrlichen Weitblick über diese Kulturen und Getreidefelder war ich dann kurz vor Mittag in der Ortschaft Schlaubing angekommen.

Da war ich auch schnell durch, marschierte der Markierung nach und befand mich bald auf Feldwegen. „Ein Bett im Kornfeld“…. noch immer dieser Ohrwurm, aber ich freute mich über diese Naturschönheit in unserem Heimatland.

Beschwingt war ich unterwegs und erreichte bald ein Hinweisschild, das mir den Standpunkt Litzendorf in 560 Meter Seehöhe verriet. Außerdem wurde ich darüber informiert, dass es bis nach Maria Laach noch 30 Minuten wären. Ich war nur halb so lang unterwegs, als ich beim Marktplatz von Maria Laach eintraf. Etappe 2 von der Jauerling Runde war damit geschafft.

Bauernmarkt

In Maria Laach gibt es einen Selbstbedienungsladen, der 24/7 geöffnet hat, und weil ich schon mal da war, warf ich natürlich einen Blick hinein. Der Eingang befindet sich gegenüber vom Gasthof Ringl, ein markantes gelbes Haus unter der Kirche.

Wow! In diesem Laden gibt es viele Köstlichkeiten direkt aus der Region. Nudeln, frisches Brot, Säfte, Marmeladen, Urgetreide, Milch- und Fleischprodukte und das lachte mich besonders an: das Jauli-Muh-Eis. Engagierte Milchbauern haben gemeinsam mit einer Eismacherin aus Spitz diese Eiscreme gezaubert. Hier kann man sich also mit regionalen Produkten direkt vom Bauer eindecken – für mich als Wanderin war allerdings kein Platz im Rucksack und die Eiscreme wäre ohnehin geschmolzen ;)

Fazit

Diese Etappe ist mit 7 Kilometern ein kürzerer Abschnitt am Weitwanderweg. Nichtsdestotrotz bietet jeder einzelne Kilometer abwechslungsreiche Naturschönheiten. Es sind ein paar hundert Höhenmeter zu schaffen, aber die Anstiege waren für mein Empfinden sehr moderat.

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