Schneller als erwartet stand nun die letzte Etappe der Jauerling-Runde auf dem Programm. Diese Etappe 7 ist der krönende Abschluss des Weitwanderweges und führt von Mühldorf nach Spitz.

jauerling_wachauterrasse

Überblick

  • Start am Marktplatz in Mühldorf
  • Ziel Kirchenplatz in Spitz
  • gut markiert
  • ca. 14 Kilometer
  • rund 800 Höhenmeter
  • rauf auf Trenning und Jauerling
  • Restaurant-Tipp Naturpark-Gasthaus am Jauerling

Dieses Mal war ich wieder in Begleitung von Mathilde, der Geschäftsführerin vom Naturpark Jauerling Wachau. Mit dem Auto fuhren wir nach Mühldorf und starteten kurz vor 9 Uhr mit unserer Wanderung beim Markplatz. Für Ende Juli hatte es gerade mal 18 Grad und fühlte sich doch etwas frisch an. Auf der Ottenschlager Straße wanderten wir in den Ort hinein, bis uns die Markierung in eine enge Gasse nach rechts führte. Da standen wir bald im Grünen, überquerten den Spitzer Bach und ab hier hieß es bergauf gehen.

Rauf auf den Trenning

Mir war dieser Aufstieg vom Welterbesteig schon bekannt, der dieselbe Streckenführung hat. Ich wusste also, was auf uns zukam und ich warnte Mathilde vor. Unser anfangs fröhliches Geplapper verstummte bald und wir konzentrierten uns auf die Atmung. Es ging immer bergauf. Mal steiler, dann wieder etwas flacher. Meter für Meter schafften wir den Waldweg auf Serpentinen hinauf. Das eine oder andere Blümchen wurde genau unter die Lupe genommen, aber wohl eher um zu Atem zu kommen :)

Rund 2 Kilometer sind es auf das Gipfelkreuz vom Trenning, das wir nach 40 Minuten voller Freude erreichten. Die erste Anstrengung war gleich wie verflogen, wohl auch, weil uns hier oben der Wind kräftig um die Ohren blies. Herrlich. Was für ein wunderschöner Panoramablick von Trandorf nach Mühldorf bis in den Spitzer Graben. Mathilde verewigte unseren Besuch noch im Gipfelkreuzbuch und erfrischt stiegen wir nach unzähligen Fotos auf der anderen Seite den Trenning wieder hinunter. Der sogenannte Mühldorfer-Steig erfordert Konzentration und Trittsicherheit, aber verzaubert mit artenreicher Vegetation. Und einige Weinbergschnecken kreuzten unseren Weg.

Der Jauerling ruft

Der Trenning lag also hinter uns. Wir wanderten bei bunten Wiesen und Äckern mit Rittersporn und Kornblumen vorbei und landeten kurze Zeit darauf in Thurn, das auf 487 Meter Seehöhe liegt. Ab hier führte unser Weg wieder hinauf, denn nun hieß es den höchsten Punkt der Jauerling-Runde zu erklimmen: den Jauerling selbst mit 960 Meter Seehöhe.

Ich, fit wie ein Turnschuh, ging voraus und wenn ich mal in meinem „Flow“ drinnen bin, dann läuft’s halt :) Mathilde wird mich dafür wohl das eine oder andere Mal verflucht haben… Als ich merkte, dass sie eine genussvolle Wanderin ist, schaltete ich einen Gang herunter. Und es gab ja viel zu genießen auf dem Weg bergauf: schöne, naturbelassene Wiesen, viele reife Himbeeren und lauschige Waldabschnitte.

Auf einen besonderen Fleck zum Genießen freuten wir uns schon sehr und das war die imaginäre Karotte für die viele Höhenmeter nach oben: das Naturpark-Gasthaus mit der Wachau-Terrasse. Vom Trenning bis dorthin waren wir gut 1,5 Stunde unterwegs, für ca. 4,5 Kilometer und knapp 500 Höhenmeter.

Genuss am Jauerling

Wow! Das sind die besonderen Wanderfreuden, wenn man ein schönes Stück geschafft hat und dann eine großartige Aussicht genießen kann. Von der Wachauterrasse aus hat man einen fulminanten Ausblick auf Spitz und das Essen vom Naturpark-Gasthaus ist auf jeden Fall diese Wanderung/Reise wert. Für unser Mittagessen bestellten wir Eierschwammerlsauce mit Servittenknödel und einen Naturparkhaus-Burger. Es schmeckte ausgezeichnet und die Marillenknödel als Nachspeise waren ein Traum. Mmmmhhhh.

Nach fast einer Stunde Pause waren wir dann bereit für den letzten Abschnitt nach Spitz – und das waren doch noch einige Kilometer, aber immer moderat bergab. Nach der Ortschaft Benking, die wir nach knapp 45 Minuten erreichten, führte der Weg uns wieder in den Wald hinein.

Gut eine dreiviertel Stunde waren wir unterwegs, als wir zu einem besonderen Abschnitt kamen: der Wachauer Urwald. Ein Teil der Etappe 1 geht hier auch durch und wie schon damals, war ich erneut verzaubert. Die Vegetation ist hier ganz besonders und verdient sich den Titel „Naturpark“ zurecht.

Ab der Wegmarkierung „Über der Teufelsmauer“ geht man retour nach Spitz – ist quasi derselbe Weg wie Etappe 1, aber halt in die andere Richtung ;)

Eine halbe Stunde marschierten wir dann noch nach Spitz zur Eisprinzessin und gönnten uns hier ein köstliches Eis – und zwar das Jauli-Muh-Eis. Eiscreme mit Milch vom Jauerling – der perfekte Abschluss.

Fazit

Dramaturgisch ist diese Etappe perfekt für den Abschluss der Jauerling-Runde. Herrlich abwechslungsreich mit einigen Höhenmetern und vielen Naturerlebnissen. Die Highlights sind natürlich der Trenning, der Jauerling mit der Wachauterrasse und der Wachauer Urwald.     

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