Die Hirschwand und der Seekopf sind beliebte Ausflugsziele am Südufer der Wachau. Vor einigen Wochen war ich beim Aussichtsturm am Seekopf und habe für Auf- und Abstieg den Meurersteig von Oberkienstock gewählt. Die Geschichte dazu kannst du hier nachlesen. Bekanntlich führen mehrere Wege nach Rom und so ist es auch hier :) Dieses Mal wählte ich die Rundwanderung von St. Lorenz zur Hirschwand, Seekopf und wieder retour. 

hirschwand wandern wachau klettern ausflugsziel

Überblick

  • Start in St. Lorenz bei der Wachauer Nase
  • ca. 9,5 km
  • rund 600 Höhenmeter Anstieg
  • sehr gut markiert

Auf diese Tour habe ich mich schon lange gefreut. Von meinen Wanderungen am Welterbesteig war mir dieser Abschnitt in sehr guter Erinnerung geblieben. Ein frühlingshafter Samstag im April und unser ausgeschlafener Junior boten mir die Möglichkeit auf Wanderung zu gehen. Also die Gunst der Stunde nutzen und ab nach St. Lorenz. Dieses Örtchen liegt genau gegenüber von Weißenkirchen. Von hier geht die Rollfähre über die Donau und genau dort befindet sich auch die Wachauer Nase. Die Nasenlöcher sind so groß, dass man aufrecht darin stehen kann. Das ist auf jeden Fall ein Foto-Hotspot! Ein paar Parkplätze gibt es dort auch und weil wir früh dran waren, konnten wir unser Auto da abstellen. Nach einem Selfie mit der Wachauer Nase startete ich mit meinem Bruder Gregor dann auch schon los.

Ab in den Wald

Gleich beim Parkplatz bei der Rollfähre sind gelbe Wegweiser angebracht. 2 3/4 Stunden wird hier die Zeit bis zum Seekopf angegeben. Ich war gespannt, wie lange wir tatsächlich brauchen würden. Dem Wegweiser folgten wir Richtung Bundesstraße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite zeigte eine weitere Markierung nach links Richtung Krems. Nur wenige Meter danach ging es dann auch schon rechts in einen Waldabschnitt hinein. „Zuweg Welterbesteig“ war dafür beschildert. Die Route ist hervorragend markiert. Entweder du orientierst dich an dem „W“ im weißen Kreis (das ist die Markierung für den Welterbesteig) oder der weiß-gelb-weißen Markierung.

Der schöne Waldweg führte uns leicht bergauf zur „Steinige Ries“,  das seit 2008 zum Naturschutzgebiet gehört. Wir waren nicht mal 10 Minuten unterwegs, als wir zu einem Aussichtsplatz kamen und von hier einen herrlichen Blick nach Weißenkirchen hatten. So zauberhaft war es in der Vormittagssonne, dass wir am liebsten gleich hier sitzen geblieben wären. Eines war jedoch klar – oben bei der Hirschwand waren wir der Sonne noch etwas näher. Also weiter ging’s!

Waldweg und Waldsteig wechselten sich ab und es ging mal gemütlich dahin und dann waren auch wieder steilere Abschnitte dabei. Wenn man noch genug Luft hat – das Naturerlebnis ist auf jeden Fall atemberaubend. Und noch dazu der herrliche Ausblick auf Weißenkirchen, den man ab und zu bekommt. Begleitet von gewaltigen Felsformationen geht es rauf, ein paar hundert Höhenmeter sind dabei zu schaffen. Dazwischen lohnt es sich auf jeden Fall stehen zu bleiben, durchzuschnaufen und die erfrischende Waldluft tief zu inhalieren.

Kletterpartie Hirschwand

„Sind wir schon da?“ – dieses „Spielchen“ amüsiert meinen Bruder und mich noch immer und war mehrmals die Frage auf dem Weg nach oben. Als wir die Kreuzung Hirschwand in 575 Meter Seehöhe erreichten, zeigte meine Tracking-App eine reine Gehzeit von 67 Minuten an. Die Frage, wie lange es noch zur Hirschwand sei, beantwortete der Wegweiser mit 10 Minuten. Wir brauchten nicht mal die Hälfte davon und standen dann auch schon vor dem Hirschwandsteig. Das innere Kind jubelte, denn nun konnten wir diesen riesigen Felsen bezwingen.

Gut hielt ich mich am Kletterseil fest und kletterte nach oben. Ein klein wenig Nervenkitzel ist schon dabei, der in einen Adrenalinschub übergeht, wenn man dann ganz oben steht. Wow! Es ist ein ganz besonderes Erlebnis hier zu stehen, den gewaltigen Felsen unter den Füßen und sich so frei zu fühlen. Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass der Ausblick von hier oben unglaublich ist. Bis nach Göttweig reichte der Blick und ja, den Aussichtsturm am Seekopf haben wir auch gesehen. Nach einer kleinen Jause mit selbstgebackenen Nuss-Cookies kletterten wir gestärkt wieder hinunter und folgten dem Weg retour Richtung Seekopf.

Aussichtswarte Seekopf

Von einem Hotspot zum nächsten und das innerhalb kurzer Zeit. Wem das Klettern nicht liegt, für den ist die Aussichtswarte am Seekopf eine sehr gute Alternative. 75 Stiegen geht es gut gesichert nach oben, auch hier ist die Aussicht ein Traum. Als beliebtes Ausflugsziel in der Wachau ist hier an schönen Tagen natürlich auch einiges los. Nachdem wir zeitig unterwegs waren, hatten wir den Turm ganz für uns alleine.

Es war auch ein sehr gutes Timing. Auf unserem Weg dem Meurersteig nach Oberkienstock bergab kamen uns einige Wanderer entgegen. Den Aufstieg hatten wir ja schon hinter uns und nun ging es nur mehr hinunter.

Beim Parkplatz Oberkienstock kamen wir dann aus dem Wald heraus und marschierten stromabwärts neben der Bundesstraße retour zum Auto in St. Lorenz.

Fazit

Reine Gehzeit hatten wir 2,5 Stunden – aber mit Pausen waren wir insgesamt 3,5 Stunden unterwegs. Das Auto könnte man auch in Oberkienstock parken und die ersten 1,5 Kilometer neben der Bundesstraße zum Aufwärmen nutzen – jeder wie er mag und Parkplatz zur Verfügung steht.

Auf diesen 9,5 Kilometern hat man pures Naturerlebnis und man kann dabei herrlich Kraft tanken. Wer gemütlicher unterwegs ist und die Pausen ordentlich auskostet, hat mit dieser Tour einen herrlichen Tagesausflug. Viel Spaß!

Wachau Inside, wandern, Gruberwarte

Follow us!

Pin It on Pinterest