Die Wetterprognose für diesen Augusttag war eigentlich regnerisch, aber ein paar Wölkchen konnten mich nicht abhalten, meine Wanderung am Welterbesteig fortzusetzen. Am Vortag war ich bis nach Aggsbach Dorf gekommen und von hier führte die nächste Etappe bis nach Hofarnsdorf. Na dann mal los!

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Überblick

  • gesamt ca. 15,5 km 
  • für die Abstecher nach Maria Langegg und Hoher Stein je zusätzlich 1 km
  • rund 800 Höhenmeter
  • Hotspots Burgruine Aggstein, Kloster Maria Langegg, Hoher Stein
  • für den Hohen Stein solltest du schwindelfrei sein und etwas klettern können

Von der Hammerschmiede in Aggsbach Dorf führten mich die Wegweiser unmittelbar in die Natur. Kurze Waldabschnitte, vorbei an Kukuruzfeldern, an Wein- und Marillengärten und an saftig grünen Wiesen. Von Regen war weit und breit keine Spur. Aber dafür bekam ich nach gut 2 Kilometern bereits einen Blick zum ersten Hotspot dieser Etappe: die Burgruine Aggstein.

Durch den Wald ging es immer etwas steiler bergauf, als ich zum sogenannten „Eselsteig“ gelangte. Auf dem weiteren Weg hinauf zur Ruine dachte über die Namensbezeichnung nach – ich fühlte mich mehr wie eine Gebirgsgams als ein Esel :)

Rund 270 Höhenmeter und 1,8 Kilometer waren es vom „Zuweg Parkplatz Aggstein“ rauf bis zur Ruine und die Anstrengungen vergisst man im Nu, wenn man oben angekommen ist. Zumindest ging es mir so. Die Burgruine Aggstein ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Wachau. Hier kann man Mittelalterflair inhalieren und viele atemberaubende Ausblicke auf die Donau erhaschen.

Nachdem ich noch gute 11 Kilometer vor mir hatte, machte ich statt der Ruinenbesichtigung ein paar Fotos und wanderte auf einem schönen Waldweg weiter.

Kloster Maria Langegg

Mit der Burgruine Aggstein verbinde ich viele Kindheitserinnerungen. Wir waren früher oft hier oben und für meine Geschwister und mich war es ein richtiges Abenteuer. Auf meiner weiteren Wanderung am Welterbsteig erinnerte ich mich auch daran, dass unser Papa mit uns Kindern auch einmal von der Ruine Aggstein bis nach Mauternbach gewandert war. Bis nach Krems haben wir es nicht geschafft, weil es für uns Kids schon sehr weit war und meine Schwester Anita Blasen an den Füßen hatte. Und weil es damals noch kein Handy gab, mussten wir bis zur nächsten Telefonzelle gehen. Puh… das ist schon ein Weilchen her ;)

Naja, da war ich wohl etwas im Gedanken versunken, als ich so Richtung Maria Langegg wanderte. Nach guten 5 Kilometern in den Beinen wurde ich durch einen zauberhaften Anblick wieder ins Hier und Jetzt katapultiert. Über eine schöne Wiese und Waldhügeln sah ich in der Ferne schon mein nächstes Ziel: die Kirche von Maria Langegg. Es ist schon fantastisch, welche Distanzen man zu Fuß schaffen kann.

So fern wirkte es, aber gut 2 Kilometer später war ich dann auch schon dort angelangt. Der Welterbesteig führt nicht direkt zur Kirche, aber diesen kurzen Abstecher gönnte ich mir. Punkt 11 Uhr stand ich vor dem Gotteshaus und bekam das Glockenläuten live mit.

Nach einer kurzen Trinkpause verließ in den Wallfahrtsort und kehrte zurück auf den Welterbesteig. Dieser kleine Abstecher betrug insgesamt 1 Kilometer.

Hoher Stein

Durch den Dunkelsteinerwald führte die Markierung wieder bergauf und das Naschen von ein paar Brombeerstauden nutzte ich für eine Verschnaufpause. Die nächsten Kilometer gingen großteils auf Forststraßen entlang und dabei kam ich auch beim Kastlkreuz vorbei. Meine Tracking-App verriet mir 12,5 gegangene Kilometer, als ich zur Weggabelung „Buchental“ kam. Ein Wegweiser zeigte in die Richtung „Hoher Stein“ und informierte über eine 25-minütige Gehzeit. Ich war ja schon vor ein paar Jahren hier oben und wusste daher, dass es sich lohnen würde.

Diesen Umweg sollte man allerdings nur machen, wenn man schwindelfrei und auch fit zum Klettern ist. 3,5 Stunden war ich schon unterwegs, die gerade noch gespürte Müdigkeit verflog und etwas Nervenkitzel stellte sich ein. Der Weg verwandelte sich von einem verwurzelten Waldpfad in einen Steig, der an imposanten Felsen vorbei führte. Der Eselsteig zur Ruine Aggstein kam mir da gleich wie ein Kinderspiel vor. Und bald stand ich da vor diesem mächtigen Felsen und dachte mir nur „Wow“.

Der Aufstieg zum Hohen Stein befindet sich etwas weiter hinten und man erkennt es an einer Eisenleiter am Felsen. Mit guter Griffkraft kletterte ich bedacht entlang dieser Leiter und an einem Eisenseil nach oben. Meter für Meter wuchs die Aufregung und mit jedem Meter hinauf entfaltete sich auch das Panorama. Gigantisch war es, als ich dann das Felsplateau erreichte. Dieser starke Felsen unter meinen Füßen in Kombination mit dem grandiosen Ausblick bereitete mir kurz mal Gänsehaut. Und naja, der Wind war doch etwas kühl hier.

Die Wachau lag mir zu Füßen. Der Blick auf Spitz und Weißenkirchen war atemberaubend und ich genoss diesen herrlichen Augenblick.

So wie ich gekommen war, ging es dann wieder retour zur Weggabelung „Buchental“. Bis zur Rollfähre nach Arnsdorf seien es 50 Minuten Gehzeit, so stand es auf einem Wegweiser. Einige Höhenmeter ging es durch einen Waldabschnitt hinunter und nach circa einer halben Stunde hatte ich wieder eine Asphaltstraße unter meinen Füßen.

Glauberkreuz

Vorbei an Steinmauern und Obstbäumen zeigte dann ein Wegweiser durch einen Weingarten Richtung Glauberkreuz. Das ist ein wundervolles Plätzchen mit Blick auf die Donau und auf Spitz. Diesen Fleck empfehlen wir auch als Picknickplatz, weil er gut erreichbar ist und man eine schöne Aussicht hat.

So kurz vor dem Ziel machte ich nur eine kurze Fotopause und marschierte die letzten Kilometer an Apfel- und Zwetschkenbäumen vorbei, ließ die Weingärten hinter mir und war dann auf der Marillenmeile neben der Donau nach Hofarnsdorf unterwegs. Geschafft! Gute 17 Kilometer hatte ich bis zum Etappenende beim Schloss in Hofarnsdorf – inklusive der zwei Abstecher zur Kirche Maria Langegg und zum Hohen Stein.

Fazit

Das Highlight dieser Etappe ist auf jeden Fall der Hohe Stein mit dem phänomenalen Ausblick auf die Wachau. Wie schon erwähnt, ist dieser Abstecher aber nur für schwindelfreie und kletterfreudige Wanderer geeignet. Ansonsten ist diese Etappe mit ein paar Auf- und Abstiegen abwechslungsreich und bietet mit der Ruine Aggstein und Maria Langegg auch ein paar interessante Highlights. Die Wegmarkierung war auch wieder top, nichtsdestotrotz hatte ich die Wanderkarte und die Wander-App mit dabei – sicher ist sicher!

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Wander-Tipp

In Zusammenarbeit mit Donau Niederösterreich.

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