Im März 2020 war ich am Welterbesteig von Emmersdorf bis nach Melk gekommen. Da war ich bereits mit Moritz schwanger und nach dem ersten Geburtstag von unserem Junior in diesem Jahr sollte meine Reise am Südufer der Wachau weitergehen. Hier erzähle ich dir von meinem Wandererlebnis am Südufer von Melk nach Aggsbach Dorf.

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Überblick

  • gesamt ca. 17 km
  • rund 500 Höhenmeter
  • knapp die Hälfte sind Asphaltwege
  • Hotspots Stift Melk, Schloss Schönbühel, Kartause Aggsbach Dorf
  • plane mindestens 5 genussvolle Stunden ein

Es war ein Sommertag im August und wenn man an August denkt, dann hat man automatisch hohe Temperaturen im Sinn – aber nicht an diesem Tag. Obwohl die Sonne schien, hatte es erfrischende 16 Grad, als ich kurz nach 8 Uhr in Melk eintraf.

Genussvoll sollte diese Etappe starten und daher gönnte ich mir vor dem Marsch noch eine Tasse schwarzen Kaffee im Hotel-Restaurant „Zur Post“. Es war sehr ruhig. Naja, es war Sonntag. Während ich auf den Hauptplatz blickte und auf das Stift Melk schaute surrte neben mir die Eiskühlvitrine, ansonsten war es ausgesprochen ruhig.

Kurz nach 8.30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg. Es ging durch die Altstadt von Melk, hinauf zum Stift, wo bereits reges Treiben herrschte. Ich folgte der Wegmarkierung vom Welterbesteig, die Sonne schien mir warm ins Gesicht, während hinter mir die Glocken von Melk läuteten.

Dieses Mal hatte ich einen neuen Wegbegleiter und zwar die App von Wachau-Nibelungen-Kremstal. Es kommt ja hin und wieder mal vor, dass man zu einer Weggabelung kommt und dann kurz nicht weiter weiß. Die Markierung dieser Strecke ist zwar top, trotzdem kann es schon mal vorkommen, dass eine Markierung verblasst oder verwachsen ist, oder dass man einfach abgelenkt ist und es übersieht. Mit einem kurzen Blick auf die App hatte ich immer gleich einen guten Plan, wo ich mich befand.

Von der Stadt aufs Land

Die ersten Kilometer führten mich hinaus aus der Stadt Melk und hinein in den nächsten Ort Spielberg. An einem Supermarkt kommt man hier vorbei, falls man sich noch eine Stärkung für die Wanderung besorgen möchte. Wenn man aber das Wanderpaket der Donau NÖ gebucht hat, gibt’s von der letzten Unterkunft eine Wanderjause mit auf den Weg.

Am Pielachberg war dann der Punkt gekommen, an dem ich vom Städtischen immer mehr ins Ländliche geführt wurde. „Hallo!“, eine Kuh schaute mich mit ihren großen Kulleraugen vom Stall aus an. 4,5 Kilometer hatte ich geschafft, als sich ein herrliches Panorama mit unterschiedlichen Feldern vor mir ausbreitete – Kukuruz, Zuckerrüben, Sonnenblumen und Kürbisse. Ja, ja – nicht nur Weintrauben und Marillen wachsen bei uns.

Nach 5,5 Kilometern erreichte ich den Aussichtspunkt Jonaskreuz. Ein Bankerl steht gleich daneben und es ist eine gute Gelegenheit eine kurze Pause einzulegen und die Weitsicht zu genießen.

Schloss Schönbühel

Für mich allerdings ging die Wanderschaft nach ein paar Fotos gleich weiter und es waren circa 6 Kilometer, als der Asphaltweg endete und ich auf einem geschotterten Feldweg unterwegs war. Bald darauf offenbarte sich ein erster Blick auf das Schloss Schönbühel.

Nach einem kurzen Waldabschnitt bergab gelangte ich in die Ortschaft von Schönbühel und kam dann zum Treppelweg neben der Donau. Von hier aus hatte ich einen direkten Blick auf das Schloss. Dieses Anwesen hat schon eine jahrhundertelange Geschichte und befindet sich heute im Privatbesitz – das heißt, besichtigen kann man diesen Hotspot nur von außen.

Ich hatte hier gerade mal die Hälfte der Etappe geschafft und marschierte mit ein paar Fotos mehr raus aus der Ortschaft. Vorbei an fröhlich, gelben Sonnenblumenfeldern und weidenden Kühen setzte sich der Weg nach Berging in einem mächtigen Buchenwald fort. Die gute Energie war richtig zu spüren. Nicht umsonst heißt es ja auch, dass „Waldbaden“ gesundheitsfördernd ist.

Der nächste Meilenstein war die Hohenwarther Höh. Nach dichtbewachsenen Pfaden und schönen Forststraßen war ich hier nach circa 12 Kilometer angekommen. Ein Weitblick mit sanften Hügeln lag vor mir und auch ein paar wiederkauende Kühe, die mir ruhig bei meiner Wanderung nachschauten.

Zielgerade nach Aggsbach Dorf

Es ging weiter durch den Wald und die dichten Baumkronen hielten ein paar Regentropfen von mir ab. Die Regenjacke konnte also im Rucksack bleiben. Nach guten 14 Kilometern erreichte ich eine Lichtung und hatte von hier wieder einen Blick auf die Donau und gleich darauf sah ich in der Ferne auf einem gegenüberliegende Hügel die Ruine Aggstein. „Wir sehen uns dann morgen“, dachte ich mir.

Meine Wanderung führte dann nach wenigen Kilometern hinunter nach Aggsbach Dorf. Die Residenz Wachau, ein Hotel mit Donauterrasse, ließ ich links neben mir und bog stark nach rechts Richtung Hammerschmiede ab. Der Wegweiser verriet mir eine 15-minütige Gehzeit bis zum Etappenziel.

Die letzten Meter marschierte ich also von der Donau weg, begleitet vom sanften Plätschern des Aggsbaches. Knapp 18 Kilometer zeigte mir meine Tracking-App an, als ich bei der Hammerschmiede eintraf, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Betrieben wird die Schmiede heute auch noch – so wie vor 500 Jahren mit Wasserkraft.

Gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich übrigens gleich eine Busstation. Wenn du noch Lust und Zeit hast, es gibt in der Nähe noch eine andere Sehenswürdigkeit.

Kartause Aggsbach Dorf

Nur circa 5 Gehminuten von der Hammerschmiede entfernt, befindet sich die Kartause Aggsbach Dorf. Weil es ja so nahe liegt, habe ich natürlich auch vorbeigeschaut. Die Kartause wurde als Kloster im Jahr 1380 errichtet und man spürt förmlich, dass hier viel Geschichte in den Mauern steckt. Heute befinden sich hier ein Museum, die Kirche und ein Meditationsgarten, der gegen eine kleine Spende zugänglich ist.

Mehr Infos & Öffnungszeiten der Kartause findest du hier.

Fazit

Diese Etappe würde ich als gutes Warm-Up für die bevorstehenden Routen beschreiben. Hotspots auf der Strecke sind auf jeden Fall das Stift Melk und das Schloss Schönbühel. Es gibt auch landschaftlich einiges zu erleben, obwohl man viel auf Asphaltstraßen unterwegs ist. Am Wegweiser in Melk wird eine Zeit von 5 Stunden bis zum Ziel in Aggsbach Dorf angegeben. Diese Zeit solltest du auf jeden Fall einplanen und jeden Augenblick genießen.

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Wander-Tipp

In Zusammenarbeit mit Donau Niederösterreich.

Wer den Welterbesteig Wachau am Südufer entdecken möchte, für den gibt es ein tolles Wanderpackage inklusive Übernachtung, Gepäcktransport und Wanderjause. Die Details dafür findest du hier.

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