Einzigartig und schützenswert: Welterbe Wachau

Sommertag in der Wachau mit Panoramablick auf die Donau.

Die chinesische Mauer, die Akkropolis in Athen, die Kunstmetropole Florenz, die Wachau. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie stehen auf der Liste der schützenswerten Kulturstätten vom UNESCO-Weltkulturerbe.

Warum ist die Wachau ein UNESCO-Welterbe?

Kannst du dir vorstellen, dass es ernsthafte Überlegungen gab, ein Donaukraftwerk in der Wachau zu errichten? In den 1970er-Jahren gab es Pläne für ein Kraftwerk bei Dürnstein. Das hätte nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört. Zum Glück gab es Widerstand – von Umweltschützern, Winzern und engagierten Menschen, die sich für den Erhalt der Wachau eingesetzt haben. Danke!

Seit dem Jahr 2000 steht die Wachau auf der begehrten Liste der UNESCO-Welterbestätten. Das bedeutet, dass sie als einzigartiges Kulturerbe der Welt anerkannt und unter besonderen Schutz gestellt ist.

Sonnenaufgang am rechten Donauufer in der Wachau.

Was macht die Wachau so besonders?

„Die Wachau ist nicht nur ein Ort, den man besucht, sondern ein Erlebnis, das man fühlt.“ So beschreiben wir es gerne. Und jetzt kommen die Gründe, was die Wachau so besonders macht:

  • Einzigartige Kulturlandschaft: Die Wachau ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft. Die Weinterrassen, die malerischen Orte, sowie beeindruckende Bauwerke wie Stift Melk und Stift Göttweig erzählen Geschichten aus Jahrhunderten.
  • Harmonie von Mensch und Natur: Hier wird Weinbau seit Generationen nachhaltig betrieben und das spiegelt sich in der Landschaft wider. Traditionen werden gepflegt, ohne die Natur aus dem Gleichgewicht zu bringen.
  • Kein Platz für Betonriesen: Der Welterbe-Status hilft dabei, die Wachau vor großen Bauprojekten zu schützen, die das harmonische Gesamtbild zerstören könnten – wie eben das geplante Donaukraftwerk.

25 Jahre Welterbe Wachau

Am 2. Dezember 2000 wurde die Wachau in die Liste der UNESCO Welterbestätten eingetragen. 25 Jahre, in der das Kulturerbe Wachau bewahrt wurde und das 2025 mit einem abwechslungsreichen Programm gefeiert wird.

Fotoausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und besondere Erlebnisse warten auf uns. Ein Highlight ist das Silent Walking Concert mit „Die Strottern“ am Samstag, 17. Mai – ein Zusammenspiel von Musik und Natur.

Wusstest du das?

Hier erwarten dich spannende Fragen und interessante Fakten rund um das Weltkulturerbe Wachau.

Die größte Glock Niederösterreichs hängt im Stift Melk und trägt den Namen „Vesperin“. Die Glocke wiegt 7.840 Kilogramm und misst 2.360 Millimetern im Durchmesser.

Da knacken wir tatsächlich die halbe Million! Genau genommen waren es 528.000 Dachziegel.

Die Engländer zahlten 100.000 Mark Silber als Lösegeld für König Richard Löwenherz. Das entsprach 23 bis 25 Tonnen Silber – unglaublich!

Das war Jakob Prandtauer (1660-1726), ein bedeutender Barockbaumeister. Zu seinen bekanntesten Bauwerken in der Wachau zählen auch das Stift Melk, das Stift Dürnstein und der Prandtauerhof in Joching.

Das Stift Dürnstein gilt als Wahrzeichen der Wachau und ist ein beliebtes Fotomotiv. Gegründet wurde es 1410 und hatte ursprünglich eine gelblich-sandfarbene Fassade. 1733 wurde der Kirchenturm fertiggestellt und die blau-weiße Fassade des Turm wurde erstmals nachweisbar.

Frisch geschlüpfte Smaragdeidechsen sind zwischen 6 bis 10 cm groß – inklusive Schwanz. Mit der Zeit wachsen die „Mini-Dinos“ heran und erreichen beeindruckende 40 cm, vom Kopf bis zur Schwanzspitze gemessen.

Für nur einen Quadratmeter Trockensteinmauer braucht man beeindruckende 1.000 kg Steine – also eine ganze Tonne!

Diese Mauern sind weit mehr als nur ein landschaftliches Merkmal: Sie speichern Wärme und schaffen damit ein einzigartiges Mikroklima, das den Weinbau in der Wachau besonders prägt. Durch ihre Stabilität stützen sie die steilen Weinterrassen und bieten Lebensraum für seltene Tiere wie die Smaragdeidechse. Ihre Bedeutung ist so groß, dass die Wachauer Trockensteinmauern als eigenes UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurden.

1908 wurde die Venus von Willendorf entdeckt – dieses winzige Relikt misst gerade mal 11 cm, aber seine Wirkung ist riesig. Rund 25.000 Jahre hat die Dame bereits geschafft und erzählt uns Geschichten aus der Altsteinzeit. Heute kann man diesen besonderen Fund im Naturhistorischen Museum in Wien bestaunen.

Die robusten Steine und Balken der Burg Aggstein wurden clever recycelt und fanden ihren Weg in den Neubau des Schlosses Maria Langegg. Sie wurden vor allem in den massiven Außenmauern und tragenden Bauteilen integriert.

Ein Erlebnis, das verbindet

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, wenn es um die speziellen Rahmenbedingungen eines UNESCO-Welterbes geht. Zum Beispiel bei Sanierungen und Neubauten in der Wachau muss man nicht nur die üblichen Bauauflagen erfüllen, sondern auch die Anforderungen des Weltkulturerbes und des Denkmalschutzes berücksichtigen.

Wir verstehen, dass das mühsam sein kann – doch diese Richtlinien sind auch unser Schutzschild! Sie bewahren die Wachau in ihrer unvergleichlichen Einzigartigkeit und sorgen dafür, dass unsere Heimat weiterhin als ein lebendiges Erlebnis besteht.