Ca. 5 Kilometer nach Spitz liegt stromaufwärts der Ort Willendorf – besonders bekannt durch den Fund einer 11 Zentimeter großen Plastik in Form einer Frau mit sehr weiblichen Formen. Das war 1908 beim Bau der Wachaubahn. Die Venus von Willendorf ist im naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt – in Willendorf selbst kannst du das Venusdenkmal besuchen. Eine gute Gelegenheit, das mit einer gemütlichen Wanderung am Willendorfer Rundweg zu kombinieren.

Seekopf Wandern Wachau Aussichtsturm

Überblick

  • Start direkt bei der Ortseinfahrt Willendorf
  • ca. 5 km
  • gemütlicher Rundweg für Spaziergang oder Familienausflug
  • nicht für den Kinderwagen geeignet
  • sehr gut mit gelben Wegweisern markiert
  • schöner Ausblick auf die Ruine Aggstein
  • man kommt bei der Fundstelle der Venus von Willendorf vorbei

Es gibt ja diese Tage, da will man es einfach gemütlicher angehen. Fernab vom Trubel etwas die Ruhe genießen. Unser Junior bekommt gerade die ersten Zähne und dementsprechend anstrengend waren die letzten Tage und Nächte. Um Kraft zu tanken, habe ich daher diese Route gewählt – also ab ins Auto und los nach Willendorf.

Geparkt habe ich vor der Ortseinfahrt direkt neben der Bundesstraße und hier haben mich auch gleich die ersten gelben Wegweiser in der Aprilsonne angeleuchtet. Der Willendorfer Rundweg wird mit einer Gesamtgehzeit von 1 1/4 Stunden angegeben. Perfekt!

Auf den Spuren der Venus

Der Straße entlang ging es direkt in den Ort hinein und ich folgte dem Wegweiser „Venusium“ an einer Hausfassade nach links. Nur wenige Meter danach bog ich gleich wieder rechts ab. Vorbei am Venusium, das steinzeitliche Fundstücke ausgestellt hat und Einblick in die Grabungsgeschichte der Venus gibt, wanderte ich weiter Richtung Norden. Aber schon wenige Meter danach zeigte ein Wegweiser nach rechts zur Fundstelle der berühmten Frauenstatue. Kurz dachte ich nach einen Abstecher zu machen, aber ich würde ja sowieso daran vorbeikommen, also führte ich meine Wanderung geradeaus fort.

Begleitet vom sanften Plätschern eines Baches marschierte ich aus dem Ort hinaus und der Weg führte immer weiter in einen Wald hinein. Hinweisschilder verrieten, dass ich in einem Quellschutzgebiet unterwegs war. Der starke Wind, der bei der Donau noch wehte, war hier kaum zu spüren. Es war angenehm ruhig, nur die Vögel zwitscherten.

Nach diesem langen Winter freute ich mich über jedes Blümchen und das saftige frische Grün der Blätter. Mit jedem Schritt merkte ich, wie auch ich wieder aufblühte.

Ausblick auf die Ruine Aggstein

Meine Tracking-App verriet mir 2,5 gewanderte Kilometer, als sich vor mir die Ruine Aggstein zeigte. Damit hatte ich nicht gerechnet und freute mich natürlich über dieses Highlight. Ich fragte mich, wann wohl eine Sitzgelegenheit kommen würde, um bei diesem Anblick eine kurze Pause zu machen. Rund 500 Meter waren es, als ich dann ein Bankerl erreichte und dort im Sonnenschein eine Trinkpause einlegte – mit direkten Blick auf die Ruine Aggstein.

Schön war es, die Seele hier etwas baumeln lassen zu können und bald darauf folgte ich aufgetankt dem Wanderweg weiter. Aber nicht lange. Nach nicht mal 200 Meter zeigte sich ein großes Holzkreuz abseits des Weges. Selbstverständlich bog ich in den Wald ab um ein weiteres Foto für meine Bilderdokumentation zu machen. Großartig! Auch von hier genoss ich wieder einen schönen Ausblick auf die Ruine Aggstein.

Brrrrr…. was war das denn plötzlich? Im Augenwinkel sah ich, wie sich etwas Pelziges neben mir blitzschnell bewegte. So ein freches Ding! Ein Eichhörnchen huschte knapp an mir vorbei und hüpfte auf den nächsten Baum. Der Waldbewohner ließ sich noch etwas von mir filmen und amüsierte mich mit seinen flinken Bewegungen. Für ein Foto hat es leider nicht gereicht, dafür war ich zu langsam.

Nach dieser tierischen Begegnung folgte ich weiter der Wegmarkierung. Es ging auf einem geschotterten Waldweg leicht bergab und nach wenigen Minuten führte die Strecke raus aus dem Wald. Vor mir offenbarte sich ein schöner Blick auf die Donau und auf die Gemeinde Schwallenbach. Vorbei an Weingärten ging es hinunter. Die Donau und Gärten mit Marillenbäumen näherten sich, davor bog ich aber vor den Bahngleisen rechts ab und marschierte auf einer saftig grünen Wiese neben Weingärten Richtung Willendorf. Bis zur Fundstelle waren es nur mehr wenige Minuten.

Die Fundstelle der Venus

Ein Platz voller Geschichte. 1908 wurde hier die Statue bei Ausgrabungen gefunden. 11 cm groß und ca. 25.000 Jahre alt ist die Venus von Willendorf. Informationstafeln erzählen ausführlich über diesen naturhistorischen Fund und dieser Ort ist der krönende und informative Abschluss der Rundwanderung.

Fazit dieser Wanderung

Mir hat diese Strecke sehr gut gefallen. Abseits der Massen war ich hier ganz alleine unterwegs – nur Vögel, Schmetterlinge, Eidechsen und das freche Eichhörnchen sind mir begegnet. Anfangs dachte ich, dass die Strecke für einen Kinderwagen oder Buggy geeignet sei. Naja, im Ort ist natürlich alles schön asphaltiert und am Waldweg geht’s auch, aber es sind Abschnitte dabei, die eine Herausforderung werden können.

Für einen schönen Spaziergang, einen Ausflug mit der Familie ist diese Tour sehr zu empfehlen.

Insider-Tipp: Pack die Badehose ein! Auf der gegenüberliegende Seite der Ortseinfahrt von Willendorf geht es zur Donau hinunter und da ist auch ein schöner Badestrand – je nachdem wie hoch der Wasserstand ist. An einem warmen Sommertag kannst du dich hier herrlich erfrischen.

Wachau Inside, wandern, Gruberwarte

Empfehlungen

Die benachbarte Gemeinde Schwallenbach ist auch einen Besuch wert. Zwar klein, aber sehr idyllisch. Hier gibt es auch eine besondere Möglichkeit zu übernachten – der Resterhof kann als Ferienhaus gebucht werden. Die Liebe zum Detail wird dich bezaubern.

Solltest du auf der Durchreise sein, dann schau bei Obst- und Weinbau Muthenthaler vorbei. Die liegen gleich neben der Bundesstraße und bieten im hauseigenen Hofladen viele Köstlichkeiten an.

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