Etappe 4 der Jauerling-Runde stand nun am Programm. Bei dieser Wanderung marschierten wir auf 18 Kilometer von Emmersdorf nach Weiten im südlichen Waldviertel. Wir, das waren ich Daniela und meine Begleiterin Mathilde Stallegger, die Geschäftsführerin vom Naturpark Jauerling Wachau.

Ausblick Maria Laach Jauerling

Überblick

  • Start in Marktstraße Emmersdorf
  • Ziel Prangerplatz Weiten
  • die Route ist mit gelben Wegweisern oder der gelben Jauerling-Markierung gekennzeichnet
  • teilweise ist die Markierung mangelhaft bzw. fehlt. Daher die Empfehlung auch die Wanderkarte mitzunehmen, die du in sämtlichen Touristen-Büros und Gemeindeämtern bekommst.
  • ca. 18 Kilometer
  • ausreichend Proviant mitnehmen

Mit dem Wetter hatten wir auch wieder Glück. Für Mitte Juli war es leicht bewölkt und es hatte um die 20 Grad – herrliches Wanderwetter eben. Wir starteten in der Markstraße in Emmersdorf und folgten der Markierung aus dem Ort hinaus. Mathilde hatte einen Rucksack bei sich und eine große Planentasche. Gerade einmal 5 Minuten waren wir unterwegs, als der Inhalt dieser Tasche schon zum Einsatz kam. Als Geschäftsführerin vom Naturpark Jauerling Wachau ist es Mathilde auch wichtig, dass die Jauerling-Runde gut markiert ist und wir setzten für die nachfolgenden Wanderer gleich ein Zeichen :) damit sie bei der Weggabelung den richtigen Weg nehmen konnten.

Wandern im Naturpark Jauerling Wachau

Weiter ging es danach auf einer Asphaltstraße Richtung Hain, während sich links von uns ein herrlicher Blick auf das Stift Melk offenbarte. Nach dem nächsten Ort St. Georgen wechselte der Weg dann von Asphalt auf einen geschotterten Feldweg. Auf den nächsten Kilometern marschierten wir an Korn- und Kukuruz-Feldern, Marillengärten und Waldstücken vorbei. Mein Wissen über die Planzen- und Tierwelt ist ja sehr bescheiden, aber Dank Mathilde kenne ich jetzt auch einen Schachbrettfalter – dreimal darfst du raten, woher der seinen Namen hat! ;) Eine Aussage von Mathilde hinterließ einen besonderen Eindruck bei mir: „Eine vielfältige Wiese sieht man nicht nur, die hört man auch.“ Seitdem gehe ich jetzt auch ganz bewusst mit den Ohren durch die Natur. Unglaublich, welche Geräusche man dann auf einmal wahrnimmt: ein Zirpen, ein Schnalzen, ein Klacken, …. Das ist Natur!

Pömling war dann unser nächster Meilenstein, wo wir am späten Vormittag eintrafen. In diesem Ort befindet sich ein Wildtiergehege der Familie Langthaler, die auch einen Gasthof betreiben. Unter der Woche ist hier ab 15 Uhr geöffnet, daher gab es für uns hier keine Kaffeepause. Ein Wegweiser verriet uns, dass es bis nach Weiten noch 3 Stunden dauern würde – na dann weiter!

Vorbei an schönen Wiesen, entlang von Feldwegen und durch dichte Wälder landeten wir nach fast einer Stunde Marsch in Eitental. Es war kurz vor Mittag und die Temperatur war merklich gestiegen. Die pelzigen Gefährten, an denen wir vorbeikamen, genossen es in der brütenden Sonne zu liegen: Kamele! Ja, hier im Eitental gibt es die erste österreichische Kamelreitschule. Eine Wanderung ist gut für so manche Erkenntnis und Überraschung.

Nach Eitental gönnten wir uns an einem schattigen Plätzchen am Waldrand eine Pause. 3,5 Stunden waren wir schon marschiert und bis Weiten war es noch ein ordentliches Stück.

Landschaftlich hatten aber die letzten Kilometer nicht mehr viel zu bieten. Wir kamen durch die Orte Lohsdorf, Mörenz und Nasting und waren wieder viel auf Asphaltstraßen unterwegs.

In der Zielgerade nach Weiten offenbarte sich uns als krönender Abschluss dann noch ein herrlicher Panoramablick über weite Wiesen und Hügel. 5,5 Stunden Wanderung waren es bis hierher. Mit Schmetterlingsbeobachtung, Wiesenerkundung und Wegmarkierungen nachbessern war die Zeit wie im Flug vergangen – aber die Nachmittagssonne zeigte uns mittlerweile ihre Kraft und wir halluzinierten schon über kühle Getränke und einen cremigen Eiskaffee.

Wenige Minuten später ging es dann in Serpentinen einen Hang in den Ort Weiten hinunter. Dort besuchten wir direkt den Weitentalshop. Herrlich – der Shop war klimatisiert und es gab verschiedenste regionale Produkte von Bauern. Ich gönnte mir einen kühlen Apfel-Johannesbeer-Saft und einen Becher mit Schokoladeneis. Mmmmhhhh, das tat gut und war nach dem 18 Kilometer-Marsch wohlverdient.

Fazit

Dramaturgisch ist die Strecke gut aufgebaut: es hat stark angefangen und landschaftlich wurden wir mit wunderschönen Blumenwiesen verwöhnt. Dann war es ein „Kilometerfressen“ von einem kleinen Ort zum nächsten. Zum Schluss dann „unendliche Weiten“ mit Wiesen und Hügeln. Bei der Wegemarkierung gab es dort und da Mängel und wo es uns möglich war, haben wir nachgebessert. Ansonsten wird die Streckenmarkierung in nächster Zeit nachgerüstet. Auf jeden Fall solltest du dir eine Wanderkarte mitnehmen – das hat uns auch einige Male geholfen.

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