Neben dem bekannten Welterbesteig gibt es noch einen weiteren besonderen Weitwanderweg in der Wachau. Die Jauerling-Runde beeindruckt mit 7 Etappen auf insgesamt knapp 90 Kilometern durch den Naturpark Jauerling Wachau. Naturliebhaber werden begeistert sein. Die erste Etappe startet in Spitz und führt bis nach Aggsbach Markt. Diese Route habe ich an einem schönen Juli-Tag gemeinsam mit Mathilde Stallegger, Geschäftsführerin vom Naturpark Jauerling Wachau, erwandert.

wandern wachau jauerling-runde

Überblick

  • Start in Spitz am Kirchenplatz
  • gelbe Wegweiser oder gelbe Jauerling-Markierung
  • ca. 16 km
  • Etappe führt von Spitz nach Aggsbach Markt
  • durch Schwallenbach, Willendorf und Köfering kommt man durch
  • abwechslungsreiche, sehr schöne Strecke

Wie eigentlich die meisten Wanderungen beginnt auch diese direkt am Kirchenplatz in Spitz. Wir haben ein paar Meter abgekürzt und sind im Spitzer Graben direkt bei der sogenannten „Auf der Wehr“ eingestiegen. Knapp 16 Kilometer ist die 1. Etappe von der Jauerling-Runde lang und der Wegweiser verriet eine Ankunft in Aggsbach Markt in 4 1/4 Stunden. Nachdem wir schon um 6 Uhr Früh losmarschierten, würden wir auf jeden Fall am Vormittag im Ziel eintreffen.

Nach wenigen Metern führte die Wanderstrecke zu einem morgendlichen Warm-Up hinauf zum Lusthaus, von wo wir einen herrlichen Ausblick auf Spitz und die Donau hatten. Weiter ging es dann über einen Trockenrasen zur Ruine Hinterhaus – ein tolles Ausflugsziel in der Wachau. Wir machten ein paar Fotos von außen und bogen kurz darauf in einen Waldabschnitt ein.

Wachauer Urwald

Nach rund einer 3/4 Stunde Wanderschaft befanden wir uns in einem naturbelassenen Waldabschnitt. Mathilde bezeichnete es als „Wachauer Urwald“ – es sei hier wie im Amazonas, nur nicht so schwül. Als studierte Biodiversitäts-Managerin schwärmte sie von dem Todholz und dem Lebensraum der hier für Schwammerl, Insekten und Vögel geschaffen wird. Gut, dass Mathilde mit dabei war – dadurch habe ich wieder einiges über unsere schöne Heimat gelernt.

Eine unglaubliche Begegnung hatten wir auch. Wir plauderten vergnügt über den Urwald, als Mathilde plötzlich unterbrach: „Schau!“ Sie deutete in den Wald hinein und hinter einem umgefallenen Baumstamm standen zwei Rehkitze und blickten neugierig in unsere Richtung. Foto schaffte ich keines, weil die „Bambies“ dafür zu weit weg waren – tja irgendwann stößt auch die Handykamera an ihre Grenzen. Zwar ohne Foto, aber mit einer schönen Erinnerung im Herzen folgten wir weiter dem Waldpfad. Vorbei ging es an Felsformationen und Steinterrassen als wir um 7:30 Uhr nach rund 4 Kilometern in der entzückenden Ortschaft Schwallenbach eintrafen.

Schwallenbach, Willendorf & Köfering

Nach dem Streifzug durch den Wachauer Urwald waren wir also in Schwallenbach angekommen. Die nächsten Kilometer bis nach Willendorf gingen bei Marillengärten vorbei. Frühe Sorten vom berühmten Wachauer Obst strahlten schon im appetitlichen Orange. Die Wanderroute brachte uns in Willendorf zum Fundort der Venus. Schnell ein Selfie mit der opulenten, berühmten Dame und wir waren dann auch schon am Weg zur nächsten Ortschaft Köfering.

Bis dorthin waren wir knapp eine halbe Stunde unterwegs. Mit meiner Wegbegleiterin Mathilde ging der Gesprächsstoff nie aus und daher kam es mir viel schneller vor :) Durch Köfering selbst waren wir schnell durch, ist ja auch eine sehr kleine Ortschaft, aber dafür mit einem schönen Blick auf die Ruine Aggstein.

Unser Weg führte uns dann wieder in einen Waldabschnitt und hier standen uns Sträucher fast bis zum Hals. Scherzhalber meinte ich, dass mal wieder wer mähen sollte. Mathilde klärte mich auf, wie die Bewirtschaftung der Wanderrouten funktioniere – auch wie die Wegweiser gewartet werden usw. Ein sehr spannendes Thema und da steckt ganz schön viel Arbeit dahinter. Wer weiß, die nächsten Wanderer kitzelt das Gras dann wohl nicht mehr in der Nase ;)

Ausblick auf Aggsbach Markt

Auf ein Aussichtsplätzchen freute ich mich schon, das mir von der Welterbesteig-Tour noch in Erinnerung war. Von Köfering bis dahin dauerte es aber noch gut eine Stunde. Mit 13 Kilometern in den Beinen kamen wir dann dort an und bis hierher hatten wir nur kurze Trinkpausen gemacht. Das herrliche Plätzchen mit schönem Ausblick auf die Donau und Aggsbach Markt verführte uns noch kurz vor dem Ziel zu einer gemütlichen Sitzpartie. Wir wären bestimmt noch länger geblieben, aber mein Mann Gerhard kündigte an, dass er bald in Aggsbach eintreffen würde, um uns abzuholen.

Die letzten 3 Kilometer nahmen wir bergab die Beine in die Hand und waren nach 4,5 Stunden Wanderschaft in Aggsbach Markt angekommen.

Fazit

Die 1. Etappe der Jauerling-Runde ist vom Naturerlebnis her gewaltig. Der Abschnitt durch den „Wachauer Urwald“ war für mich persönlich sehr prägend – wohl auch, weil wir da die Rehkitze gesehen haben. Die Wegmarkierung hat auch gut funktioniert, dort oder da gab es ein paar Mängel, aber bei Mathilde ist dieses Thema ja gut aufgehoben und sie kümmert sich um die Verbesserung.

Alles in allem gibt es viel zu sehen und es macht Lust auf die nächste Etappe.

jauerling-runde_wachau

In Schwallenbach  kommst du übrigens auch bei Obst- und Weinbau Muthenthaler vorbei. Da gibt’s viele fruchtige Erfrischungen zum Mitnehmen.

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